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Interview mit Edda Blufarb
Interview mit Edda Blufarb
Am 5. Oktober geben Sie zusammen mit dem Cellisten Valeri Krivoborodoy ein Konzert in der Kulturkate Henstedt-Ulzburg.
Löst ein Auftritt in ihrem Wohnort eine besondere Vorfreude aus?
Ja, unbedingt. lch freue mich darauf, im Publikum bekannte Gesichter zu entdecken. Ehemalige Schüler und Schülerinnen, vielleicht Ihre Eltern oder Großeltern, Freunde, Bekannte… Und die persönliche, fast intime Atmosphäre in der Kulturkate, die unmittelbare Nähe zum Publikum ist immer etwas Besonders.
Das Programm wird aus Beethoven Sonaten bestehen. Warum haben Sie sich für dieses Programm entschieden und was bedeutet die Musik von Beethoven allgemein für Sie?
Viele Menschen verbinden mit Beethoven den Komponisten für seine bekannten Sinfonien. Tatsächlich hat er u.a. insgesamt 32 Klaviersonaten geschrieben. Die ersten zwei als junger Mann, die letzten im Alter von 52 Jahren, bereits nahezu taub. Diese Kompositionen zeigen über den zeitlichen Verlauf die vielseitige künstlerische Entwicklung Beethovens, die auch das Klavierspiel insgesamt beeinflusste.
Ihr Duo-Partner und Cellist Valeri Krivoborodov ist ein international renommierter Künstler. Was verbindet Sie mit ihm, gibt es zu Ihrem Duo eine besondere Geschichte?
lch bin in Riga aufgewachsen und habe am dortigen Konservatorium meine Ausbildung begonnen. In den Sommermonaten gastierten in Riga die führenden Orchester aus St. Petersburg und Moskau. Valeri Krivoborodov studierte am Moskauer Tschaikovski-Konservatorium Violoncello mit anschließender Promotion und Dirigentenausbildung, er war Mitglied des Moskauer Klaviertrios der damaligen staatlichen Moskauer Philharmonie. Uns verbindet insbesondere die Liebe für Beethoven-Sonaten für Klavier und Cello. Wobei beim Duo das Klavier sowohl in die Rolle von Dirigent und Solist schlüpft. Das Cello hat eine „Stimme“, das Klavier bis zu fünf.
Sie sind ja ebenso als Klavierlehrerin tätig. Begeistern sich junge Menschen heute noch für die klassische Klavierausbildung oder ist da eher ein Trend zum digitalen Keyboard in all seinen Ausprägungen feststellbar?
Die Digitalisierung macht vor der Musik nicht halt, dem können sich junge Menschen nicht entziehen. Aber das Klavier ist ein analoges Instrument, und das Beherrschen der Tastatur erfordert nach wie vor handwerklichen Fähigkeiten. Lernbereitschaft und intensives Üben von Tonleitern inklusive.
Was empfehlen Sie jungen Menschen, die gerne ein Instrument erlernen und nicht nur am Computer Musik machen wollen?
Öffnet Euch der Musik, habt Spaß daran. Und wollt ihr später eigene Songs komponieren, bildet die klassische Klavierausbildung dafür eine sehr gute Grundlage. Übrigens finden sich auch bei YouTube Clips mit klassischer Musik…
Haben Sie selbst neben der Liebe zur Klassik auch Interesse und Spass an der leichten Muse? Falls ja, welcher Pop-/ Schlagerstar gefällt Ihnen?
Mir gefällt, wie z.B. der Geiger David Garrett klassische Musik mit Popmusik verbindet und damit ein junges Publikum erreicht. Aber diese Brücken gab es ja auch schon früher, ich denke da an die holländische Band Ekseption, die in den siebziger Jahren mit der Neu-Interpretation diverser klassischer Kompositionen sehr erfolgreich war. Oder Emerson, Lake & Palmer, die u.a. mit dem Live Album „Pictures at an Exhibition“ das bekannte Werk des russischen Komponisten Mussorgski in ihrem eigenen progressiven Stil erfolgreich neu präsentierten.
Was wollten Sie Ihrem Publikum schon immer einmal mitteilen?
Genießen Sie den Zauber klassischer Musik, lernen Sie Beethoven einmal von einer anderen Seite kennen. Lassen Sie uns am 05. Oktober gemeinsam einen wunderbaren musikalischen Abend in der Kulturkate verbringen.
Zu guter Letzt: Nordsee oder Ostsee?
Eindeutig Ostsee. Wie erwähnt, bin ich in Riga aufgewachsen und in den langen Sommerferien haben wir die meiste Zeit in einem gemütlichen Holzhaus in Strandnähe verbracht. Strand, Wasser, Wald, sogar ein Klavier im Haus, die Familie zusammen. Wunderbare Erinnerungen an die eigene Jugend am Mare Balticum.
Falls Sie nach diesem kleinen Einblick Lust bekommen haben, Edda Blufarb und Valeri Krivoborodov live in Henstedt-Ulzburg zu erleben, schauen Sie gerne am 5. Oktober bei uns vorbei oder sichern Sie sich schon jetzt Ihre Tickets.
Das Gespräch mit der Rhener Pianistin Edda Blufarb führten unsere erste Vorsitzende Sabine Moser-Hahn und unser stellvertretender Vorsitzender Gerd Feyerabend. Es erschien in der September/Oktober 2024-Ausgabe des Mitteilungsblattes ‚Der Rhener‘.